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Ärztestatistik: 55 Prozent der Ärztinnen und Ärzte in Rheinland-Pfalz sind älter als 50 Jahre

Der Trend der vergangenen Jahre setzt sich fort: Mehr als die Hälfte der Ärzteschaft ist älter als 50 Jahre. „Für die Ärzteversorgung wird dies in den kommenden Jahren einen großen Umbruch bedeuten“, sagt der Präsident der Landesärztekammer Rheinland-Pfalz Dr. Günther Matheis. Wenn die Ärztinnen und Ärzte in den kommenden Jahren in Rente gehen, wird sich besonders auf dem Land der Ärztemangel immer mehr bemerkbar machen. „Eine flächendeckende Versorgung wird kaum mehr aufrechterhalten werden können. Die Wege für die Patienten werden sicher länger werden“, sieht Matheis voraus. Seit Jahren fordert die Landesärztekammer daher, die Medizinstudienplätze zu erhöhen. Zuletzt hat das Land Rheinland-Pfalz die Erweiterung des Studienangebots um 50 Plätze ab 2025 in Aussicht gestellt. „In Anbetracht des demographischen Wandels wird auch diese Erhöhung, so begrüßenswert sie ist, nicht ausreichen. Wir erwarten deshalb zeitnah, dass diese Entwicklung auch für den Medizincampus Trier umgesetzt wird und dort weitere zusätzliche Studienplätze geschaffen werden“, sagt Dr. Günther Matheis.

 


Insgesamt ist die Zahl der in Rheinland-Pfalz berufstätigen Ärztinnen und Ärzte 2023 im Vorjahresvergleich um 1,7 Prozent gestiegen. Doch der Zuwachs kann den Ärztemangel, der schon länger besteht, nur bedingt ausgleichen. Einhergehend mit gesellschaftlichen Veränderungen und dem Wunsch nach Vereinbarkeit von Familie und Beruf, hat das Arbeitsvolumen in den vergangenen Jahren abgenommen. Immer mehr Ärztinnen und Ärzte sind in Teilzeit tätig oder haben ihre Arbeitszeit verkürzt. „Gerade mit Blick auf diese Entwicklung ist es dringend notwendig, dass sich Ärztinnen und Ärzte wieder mehr der Patientenversorgung widmen können. Das gelingt nur, wenn endlich Bürokratie abgebaut und artfremde Tätigkeiten wie Dokumentations- und Verwaltungsaufgaben reduziert werden“, fordert Matheis.

 

Die Ärztestatistik 2023 (Stichtag 31.12.2023) zählt in Rheinland-Pfalz insgesamt 23.962 registrierte Ärztinnen und Ärzte. Davon waren 19.987 berufstätig. Laut Statistik arbeiten im ambulanten Bereich 8.057 Ärztinnen und Ärzte, im Krankenhaus sind es 9.416. Unter anderem in Behörden und Körperschaften arbeiten 993 Ärztinnen und Ärzte, 1.521 sind in sonstigen Bereichen tätig. Die Altersverteilung zeigt, 4.389 Ärzte sind im Alter von 40 bis 49 Jahre und 13.162 Ärzte im Alter von 50 Jahren und älter. Es ist zu beobachten, dass einige Ärztinnen und Ärzte auch über das Rentenalter hinaus tätig sind. 2023 zählt die Statistik insgesamt 2.241 Ärztinnen und Ärzte im Alter von über 65 Jahren, die noch berufstätig sind. Doch die Statistik zeigt auch, dass der Anteil der Jungen nicht parallel zum Anteil der Älteren steigt, sondern stagniert. 2023 gab es 2.557 berufstätige Ärztinnen und Ärzte zwischen 35- und 39 Jahren. Im Vergleich: Im Jahr 2000 waren es 2.443 berufstätige Ärztinnen und Ärzte.

 

Der Rückgang macht sich besonders im ambulanten Bereich bemerkbar: Im Jahr 2023 gab es bei den 35- bis 39-Jährigen 615 ambulant arbeitende Ärztinnen und Ärzte; im Jahr 2000 waren es 811. In der Altersgruppe der 40- bis 49-Jährigen sinkt der Anteil derer, die ambulant arbeiten, im selben Zeitraum stark: von 2.374 (Jahr 2000) auf 1.772 (Jahr 2023). Im Klinikbereich steigt die Anzahl der Ärztinnen und Ärzte um 1,4 Prozent auf insgesamt 9.416. 2023 arbeiteten im stationären Bereich 4.608 Ärztinnen und Ärzte bis 39 Jahre. Doch auch der Anteil der Ärztinnen und Ärzte von 50 bis 59 Jahre ist angestiegen von 1.032 (in 2000) auf 1.669 (in 2023).

 

Die Zahl der Zuwanderung von ausländischen Ärztinnen und Ärzten hat sich seit 2013 mehr als verdoppelt von 1.550 (2013) auf 3.238 (2023). Zu den Top-3-Herkunfsländern zählen Syrien, Aserbaidschan und Ägypten. „Ärztinnen und Ärzte aus dem Ausland helfen, den Ärztemangel etwas zu entschärfen. Doch damit entziehen wir strukturschwächeren Ländern ihre Ärztinnen und Ärzte. Das ist ein ethisches und medizinisches Dilemma“, so Matheis.

 



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